home > weltweit

Einführung | Patrizier | Hessen | Pfalz | Amerika | Weltweit | Wappen | Kontakt |

Weltweit 

Anfänge im Luxemburgischen
Der Benediktinerabt Johannes Hartard
Hartert und Harter im Trierischen und in Luxemburg
Lothringer Zweige (I): Erste Linie Hartard (Varize)
Lothringer Zweige (II): Erste Linie Harter (Tetingen)
Lothringer Zweige (III): Zweite Linie Harter (Tetingen)

Lothringer Zweige (IV): Zweite Linie Hartard (Niederfillen) mit Speziallinien Harter
Lothringer Zweige (V): Linie Harter (Bettange)
Verstreute Familienangehörige in Lothringen
Hartard in England, Südafrika und Australien
Hartard in Chile

 

Anfänge im Luxemburgischen

Noch nicht geklärt ist der Zusammenhang der hessisch-pfälzischen Hartard (Hartart, Hardardt, Hartert) mit den Hartard in Frankreich, England und Chile. Ihren Ursprung haben diese Familienzweige in Luxemburg sowie im (ehemals luxemburgischen) Norden Lothringens: in den luxemburgischen Orten Bereldingen, Helmdingen und Helmsingen (alle nahe beieinander zwischen Luxemburg und Mersch an der Alzette gelegen) sowie Roeser (südlich von Luxemburg) ist der Name bereits im 16. Jahrhundert belegt (1541 oder 1561), vgl. Oster, S. 45 (Auszug als PDF; vgl. auch Les Cahiers Luxembourgeois 3 und 4, 1951); 1584 immatrikuliert sich ein „Joannes Hartardus de Later ducatus Lucelburg. dioc. Treviren., laicus“ als Student an der Universität Freiburg. In Walmestorff (Walmesdorf, Valmestroff), nahe der heute zu Lothringen gehörenden Stadt Diedenhofen (Thionville), findet sich Hartard seit spätestens 1611 als Familienname, in Pittingen (Pittange / Luxemburg) seit 1656 (Oster). Ein „Guilhelmus Hartart, Luxemb., ex gymnasio Montano“ studiert seit 1692 in Köln, wo er in der Matrikel unter „pauperes“ (= Arme) verzeichnet ist.

Möchte man eine Verbindung zwischen den hessischen und den luxemburgischen Hartard / Hartart annehmen, so könnte diese im 16. Jahrhundert durch Dienstverhältnisse zum Haus Nassau zustandegekommen sein. Den Grafen von Nassau-Dillenburg war unter Engelbert I. 1417 die Grafschaft Vianden im heutigen Luxemburg zugefallen. Die deutschen und die niederländisch-luxemburgischen Besitzungen wurden in der Folgezeit verschiedentlich zwischen den nassauischen Nachkommen geteilt, fielen aber noch ein letztes Mal in Eine Hand, als Engelberts Urenkel Wilhelm der Reiche von Nassau, seit 1516 Graf von Dillenburg, 1538 auch die Grafschaft Vianden erbte. Endgültig wurde die Trennung der nassauischen Lande erst mit seinem Tod 1559; Vianden fiel an seinen ältesten, im katholischen Glauben erzogenen Sohn Wilhelm den Schweiger von Nassau-Oranien (1533–1584), Dillenburg an den jüngeren Sohn Johann IV. (1536-1606). Friedrich Hartart (Harttart, †1568), der Gründer der Linie Hartert in Nassau, diente Wilhelm dem Reichen von Dillenburg und Vianden bis zu dessen Tod 1559 als Schultheiß des dillenburgischen Amtes Ebersbach (danach bis 1568 dem jungen Grafen Johann IV.). Hypothetisch könnte während der gut zwanzig Jahre, die Friedrichs Dienstherr Wilhelm von Nassau zugleich Graf von Vianden war (zwischen 1538 und 1559), ein Zweig der Ebersbacher Hartart ins Luxemburgische gelangt sein, gegebenfalls auch noch später, als zwischen 1567 und 1572 - während der Amtszeit von Friedrichs Sohn Wilhelm Hartart als Ebersbacher Schultheiß - der Viandener Regent Wilhelm von Oranien in Dillenburg im Exil lebte. Dass die nassauischen Hartert der evangelischen, die Luxemburger Hartard / Hartert dagegen der katholischen Konfession angehören, ließe sich aus der Tatsache erklären, dass Wilhelm die Reformation zwar in Dillenburg einführte (1533), nicht aber in Vianden. Im übrigen gelangten „durch die konfessionelle und dynastische Nähe zu Nassau-Dillenburg und damit zu den Niederlanden“ (Müller, S. 11) auch einige Wölfersheimer Familien in die niederländischen Territorien des Hauses Nassau.  

Der Benediktinerabt Johannes Hartard

Nicht plausibel unterbringen lässt sich in der Familiengeschichte dann allerdings der bislang früheste bekannte luxemburgische Namensträger, der Benediktiner Johannes Hartard (Jean Hartard / Johannes Hartardt / Hartardus / Harder) aus Trier, der 1522-1548 als 27. Abt dem Münsterkloster zu Luxemburg vorstand. Soll auch er an die hessischen Hartart angeschlossen werden, müsste man eine Abwanderung nicht erst in der Mitte des 16., sondern schon am Ende des 15. Jahrhunderts annehmen. Möglich ist natürlich, dass keine Verwandtschaft besteht, weder nach Hessen noch zu den späteren Hartard in Luxemburg und Lothringen, und Hartard(us) hier nur eine Latinisierung des Namens Harter oder Harder darstellt.

Johannes Hartard, „ein trefflicher Abt“ (Marx, S. 449), war eine der herausragenden Gestalten der luxemburgischen Gegenreformation; bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts hinein waren damit alle Versuche der Protestanten unterbunden, ihrem Glauben Eingang im Herzogtum zu verschaffen (Loetsch, S. 33). Fünf Jahre vor seinem Tod musste Abt Hartard noch die Vernichtung der alten, in der Luxemburger Oberstadt gelegenen Münsterabtei (Altmünster) erleben. Während manche Quellen für die Zerstörung die Truppen des französischen Königs Franz I. verantwortlich machen, die die Stadt Luxemburg am 11. September 1543 besetzt hatten, sprechen andere davon, Kaiser Karl V. selbst habe das Kloster aus taktischen Gründen niederlegen lassen. Jakob Marx schreibt in seiner Geschichte des Erzstifts Trier (1860) über die Geschehnisse des Jahres 1543:

„Inzwischen waren schon bei dem Auftauchen des Gerüchtes von einem bevorstehenden neuen Einfalle der Franzosen der Abt und die Conventualen aus dem Kloster ausgezogen, Hartard hatte die Urkunden, Briefschaften mit den Kostbarkeiten, Kirchengefäßen und Ornamenten nach Trier in Sicherheit gebracht, und war so das Kloster völlig verlassen, als in der Nacht, nach sorgfältiger Verschließung aller Stadtthore, damit Niemand herauskommen könne, die mit der Ausführung jenes Planes beauftragten Männer sich in das Kloster begaben, in allen Gebäuden und Gemächern Massen Stroh aufhäuften und sodann Feuer anlegten, so daß Kloster und Kirche bis zum Boden abbrannten.(...) Nach Ablauf der Kriegsunruhen hat der Kaiser dem Abte und Convente das unten im „Grunde“ gelegene Hospital des h. Johannes zu einem neuen Kloster (Neumünster) überwiesen, jedoch unter der Bedingung, daß sie eine bestimmte Summe Geldes hergäben zur Erbauung eines neuen Hospitals. Der Abt Hartard starb 1548; ihm folgten in demselben Jahre alle Conventualen bis auf zwei in ein besseres Leben.“ (Marx, S. 550f.) Die Abtei erholte sich lange nicht von diesem Schlag; ihr vollständiger Niedergang wurde ab den 1660er-Jahren unter Abt Petrus Kölen abgewendet; eine zweite Blüte erlebte der Konvent erst mit der Errichtung des neuen Klosters im Alzette-Tal zu Beginn des 17. Jahrhunderts.


Abt Johannes Hartard (Johannes Hartardus) OSB von der Münsterabtei zu Luxemburg (gest. 1548)

Hartert und Harter im Trierischen und in Luxemburg

Auf die luxemburgischen Hartard gehen möglicherweise neben den lothringischen Hartard und Harter auch einige Familien Hartert und Harter zurück, die noch heute im Großherzogtum Luxemburg (v.a. in und um Schifflingen) sowie westlich in der belgischen Provinz Luxemburg (bei Arlon) und östlich in der Trierer Gegend (Landkreise Bitburg-Prüm und Trier-Saarburg) beheimatet sind; mehrere Mitglieder dieses Zweigs wanderten um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert mit Zielhafen New York nach Amerika aus.

Im Einzelnen findet man in Luxemburg: 

Jean Nicolas Hartert, verh. mit Anna-Maria Thill, mit dem Sohn Jean-Nicolas (*Rippweiler bei Useldingen/Luxemburg 1844, Schifflingen/Luxemburg 1910, verh. mit Anna-Maria Eischen)

Dominik Hartert (
Steinfort/Luxemburg 1827, verh. mit Marguerite Rischard) mit dem Sohn Peter (Steinfort 1849, verh. mit Catherine Thill, mit der Tochter Catherine, *Steinfort/Luxemburg 1843, verh. mit Friedrich Wagner)

In Lintgen bei Mersch, wenige Kilometer nördlich von Bereldingen, Helmsingen und Helmdingen (wo bereits im 16. Jh. Hartard nachgewiesen sind) und auch nicht weit von Steinfort und Rippweiler entfernt, beginnt eine Linie, die im 19. Jahrhundert nach Holsthum und Ferschweiler in der Eifel, nahe der luxemburgischen Grenze, gelangt. Zu dieser Familie zählen:

Philippe Hartert (*Lintgen vor 1743, verh. mit Marie N.N.), mit einem Sohn Jean (1763-1809, verh. mit Anne Erpelding), dem Enkel Sebastian (*Berbourg/Luxemburg 1789, Holsthum 1849, verh. 
mit Agnes Audrit) und den in Holsthum geborenen Urenkeln Anne (verh. mit Johann Baptist Horjuckel), Georg (*1821, verh. 1851 mit Anne Catherine Diesch, mit den Kindern Anton, *1852, und Magdalena, *1854), Agnes (*1823, verh. 1851 in Ermsdorf/Luxemburg mit Pierre Weber), Nicolas (*1825), Franz (*1827) und Elisabeth (*1829). 

Vielleicht als Bruder des Sebastian gehört hierher auch ein ein Johannes Hartert (verh. 1820 mit Margaret Ehr) mit den Kindern Johannes Peter (*1821), Anne Marie (*1823), Jakob (*1825, verh. 1851 mit Susanna Marbach, mit den Töchtern Catherine, *1852, und Margaret, *1860), Catherine (*1828), Johannes (*1830) und Susanna (*1834).

Hierher auch ein Jakob Hartert (Lintgen 1878, verh. mit Susanne Schwachtgen) mit dem Sohn Johann (*Lintgen 1875, verh. mit Maria Anna Ugen, mit den Töchtern Catherine, verh. mit Jacques Thillmann, und Maria, verh. mit Pierre Martin).

In der Trierer Gegend:

Schon 1635 wird in Sankt Laurentius zu Trier die Margarethe, Tochter des Petrus Hartart und der Agnes (aus Kempenich), getauft (s.a. beim wiedischen Zweig der Eschbacher Hartart).

In Ferschweiler sind die frühesten Mitglieder der Familie: Matthias Hartert (*Lintgen 1809, verh. 1. 1835 mit Elisabetha Loos, 2. 1843 mit Margaretha Hammes) sowie Johann Peter Hartert (*Holsthum 1816, verh. 1847 mit Anna Maria Marbach).

Etwas nordwestlich von Holsthum / Ferschweiler, in Fließem bei Bitburg, finden sich bereits im 18. Jahrhundert einige Namensträger, beginnend mit Johann Hartert (*1676).

Ob die in Kövenig an der Mosel (bei Traben-Trarbach) erscheinenden Namensträger zu dieser Familie zu rechnen sind, erscheint fraglich, da sie ursprünglich wohl aus Blasweiler stammen, südlich von Bad Neuenahr-Ahrweiler; vielleicht gehören sie zu dem wiedischen Zweig der Hartart aus Eschbach (s. dort).

Online-Quellen:

Hartert und Harter in der Trierer Gegend: Ferschweiler | Fließem | Kinheim-Kindel | Kröv | Remagen | Rittersdorf | alle als PDF
Einzelfunde zu Hartert in Holsthum (bei Ferschweiler):
1 | 2
Einzelfunde zu Hartert in Luxemburg: Rippweiler | Lintgen

Lothringer Zweige

Seit dem 17. Jahrhundert ist ein Siedlungsschwerpunkt der französischen Familie der lothringische Landstrich am Warndt und an der Deutschen Nied (um Sankt Avold, zwischen Metz und Saarbrücken). Pierre I. Hartard (*um 1625, †1677) war hier der Gründer einer Linie Hartard in Waibelskirchen (Varize) bzw. Harter in Tetingen (Teting-sur-Nied) und Ham unter Warsberg (Ham-sous-Varsberg), Charles Hartard (Hartart, Harter, *vor 1648, †1728), vielleicht einer der Söhne Pierres, der Gründer einer Linie Hartard in Günglingen (Guinglange) / Niederfillen (Basse-Vigneulles) bzw. Harter in Bibisch (Bibiche) / Schemerich (Chémery) / Freisdorf (Freistroff). Nachfahren dieser lothringischen Familien leben noch heute in den Départements Moselle und Meurthe-et-Moselle (Hartard und Harter), seit dem 19. Jahrhundert auch in Paris (Hartard). 

Umfangreiche Daten zu diesen Linien, auf die ich im folgenden zurückgreife, finden sich online (z.T. auch in Listenform als PDF verfügbar):

Nachkommen Pierre I. Hartard (†1677), hg. von:
Marcel Morhain (PDF) | Dominique Martin (PDF)
| Michel Cornu
Nachkommen Charles Hartard (*um 1650), hg. von Marcel Morhain (PDF)
Nachk. Louis Harter (Bettange, *vor 1700), hg. von Jacques Ritz (PDF)

Pierre I. Hartard (*um 1625, †1677) hatte vier Söhne: Adam, der unverheiratet blieb, Philippe, Jean François und Simon, vielleicht auch noch einen Sohn Charles (siehe unter IV). 

(I) Erste Linie Hartard (Varize)

In Varize wurde Pierres Stamm fortgesetzt durch

(A) den Sohn Philippe Hartard (verh. mit Barbe Jung) und dessen vier Söhne Pierre (II.), Nicolas, Philippe (II.) und Jean:

  1. Pierre II. (1690-1783, verh. mit Anne Boor) hatte einen Sohn

      >1 Pierre III., der in Varize 1789 als Syndikus und Wahlmann für die Generalstände fungierte und 1830, wie sein Vater hochbetagt, im Alter von 98 Jahren verstarb. Aus dessen Ehe mit Anne-Marie Albert gingen u.a. die Söhne

      (a) Louis (1793-1838, verh. mit Marie Lemoine) und


      (b) Pierre IV. (1785-1850, verh. mit Catherine Boor) hervor. Pierres IV. Sohn (I) Louis (*1821) heiratete seine Cousine, die Tochter seines Onkels Louis, Marie (1827-1864). Die Söhne dieser Ehe setzten die Linie fort: (Ia) Jean Pierre (*1853, verh. mit Rose Bazin) u.a. mit dem Sohn
      Louis, der Bürgermeister zu Varize war; sowie (Ib) Auguste Victor (*1855, verh. mit Catherine Schneider) mit den Kindern Eugène Marie Victor (1885-1964, Lehrer in Varize), Marie (1887-1958, verh. mit Eugène Petit) und Victorine (1890-1982, verh. mit Auguste Petit).
  2. Nicolas (*vor 1682, †zwischen 1722 und 1742, verh. mit Catherine Adam) hatte einen Sohn 

      >1 Philippe (*vor 1713, †nach 1774), der die Kinder

      (a)
      François (verh. mit Marie Baar),

      (b)
      Anne (verh. mit Jean Spieckert),

      (c) Marguerite (verh. mit
      Louis Bir),

      (d)
      Charles (verh. mit Anne Michaud) und

      (e) Nicolas (verh. mit Catherine Leonard) hinterließ;  

  3. Philippe II. (1684-1725, verh. mit Françoise Hensienne) setzte die Linie mit dem Sohn 

      >1 Philippe III. (1709-1775, verh. mit Aimée Pallet), dem Enkel

      (a) Philippe IV. (†
      1804, verh. mit Françoise Ancillon) und dem Urenkel (I) Pierre (1783-1841, verh. mit Anne Marie Klotz) fort;

  4. Jean (*vor 1691, †vor 1732, verh. mit Elisabeth Alexandre) hatte zwei Söhne, von denen 

      >1 Jean (*vor 1734, verh. mit Elisabeth Mick) zwei Töchter, 
     
      >2 Nicolas (*vor 1720, †um 1774, verh. mit Marguerite Mangin) die Söhne

      (a)
      Pierre (*1744, verh. mit Catherine Asch) und

      (b)
      Claude (*1761, verh. mit Marie Dervin) hinterließ. 

(II) Erste Linie Harter (Erste Tetingener Linie)

Von den weiteren Söhnen Pierres I. stammen Familien, die in den ersten Generationen noch als Hartard, Hartert oder Harter, später nur noch unter dem Namen Harter auftreten:

(B) Die erste Tetingener Linie Harter geht zurück auf Pierres Sohn Jean François Harter (*vor 1644, 1714). Aus seiner ersten Ehe (1665) mit Suzanne Sporer hatte er die Söhne Ernest (*1668), Nicolas (*1672), Philippe (*1673) und Georges (*1670), von denen offenbar nur (1) Georges die Familie fortsetzte (vielleicht waren seine Brüder bereits im Kindesalter gestorben); aus der zweiten Ehe des Jean François (1675) mit Catherine Pfeiffer gingen die Töchter Susanne (1679-1728, verh. mit Mathieu Linn), Anne Christine (*1682, verh. mit Jean Corday) und Christine (*ca. 1688, †vor 1754, verh. mit Jean Thurn) hervor, außerdem die Söhne (2) Jean Philippe (1677-1735), Charles (*1683, wohl früh verstorben), (3) Pierre (1685-1761) und (4) François (1688-1775).

  1. Georges (1670-1731, Weber) hatte aus seiner ersten Ehe (1679) mit Susanne Zech eine mit Pierre Hoen verheiratete Tochter Marguerite (1668-1749). Aus seiner zweiten Ehe (1700) mit Anne Catherine Anschatz (Augustin) gingen die Äste (1) des Martin (1712-1770), (2) des Nicolas (1706-1782) und (3) des Jean Pierre (*1710) hervor.

      >1 Der Ast des Martin (1712-1770, Schneider, verh. mit Marguerite Ismert) wurde fortgesetzt mit den Söhnen

      (a) Nicolas (*1747, verh. mit Madeleine Weber) und

      (b) Pierre in Elwingen (Elvange, 1748-1818, verh. mit Madeleine Bourdon) sowie Pierres Sohn (I) Jean (1791-1851, verh. mit Anne Dory), dem Enkel (Ia) Martin (*1829, verh. mit Madeleine Lecomte) und dem Urenkel Louis (*1854).  

      >2 Der Ast des Nicolas (1706-1782, Schuster, verh. mit Catherine Colchen) verläuft weiter über die Söhne

      (a)
      Nicolas (1739-1820, Schuster, verh. mit Anne Marie Ismert, mit dem Sohn (I) Henri, 1789-1873, verh. mit Marguerite Stoffel, dem Enkel (Ia) Jean, 1828-1908, verh. mit Marianne Bride, und dem Urenkel Jean Nicolas, 1862-1934, verh. mit Christine Dimanche);

      (b) Christophe (1742-1806, Schuster, verh. mit Catherine Bott) und dessen gleichnamigen Sohn (I) Christophe (*1777, verh. mit Jeanne Loh);
      sowie

      (c)
      Pierre (1745-1812, Schuster, verh. 1. mit Marguerite Marie, 2. mit Anne Eve Engler) und dessen Söhne aus zweiter Ehe:
      (I) Henri,
      (II) Pierre (*um 1785,
      1829, verh. mit Elisabeth Labadie),
      (III) Jean Pierre (1797-1857, verh. mit Elisabeth Gasser, mit dem Sohn (IIIa) Jean, *1817 zu Sankt Avold, verh. mit Marie Anne Dupire, dem Enkel Jean Alexis, *1863, verh. mit Marguerite Dudot, dem Urenkel Joseph, verh. mit Anne Bach, und dem Ururenkel François). 

      >3 Der Ast des Jean Pierre (1710-1756, Schreiner, verh. mit Marguerite Halter) verläuft in Sankt Avold über den Sohn (a) François (*1731, verh. 1. mit Claudine Henry, 2. mit Marguerite Anne Nimsgern), den Enkel (I) Jean Pierre (*um 1760, 1837, verh. mit Marguerite Schmitt) sowie den Urenkel (Ia) Jean Baptiste Pierre (*um 1788, 1840, verh. mit Catherine Marguerite Schambille) und dessen Kinder, darunter Pierre (1818-1840) und Jean Pierre (*1832).  

  2. Jean Philippe (1677-1735, Weber) war mit Anne Marie Kremer verheiratet; aus der Ehe ging eine mit dem Weber Stéphane Etienne Francisquet verheiratete Tochter Anne (1708-1772) hervor.

  3. Pierre (*Tetingen 1685, Creutzwald 1761, Schneider) hatte aus seiner Ehe mit Catherine Solmen (1741) die beiden wohl früh verstorbenen Söhne Nicolas (*1721) und Pierre (*1725) sowie den Sohn François (1726-1789), der die Familie mit einem Zweig in Ham unter Warsberg (Ham-sous-Varsberg) fortsetzte. Eine zweite Ehe mit Marie Corday (†1758) scheint kinderlos geblieben zu sein.

      >1 François (*Guerting 1726, Ham 1789) war 1751 in erster Ehe verheiratet mit Elisabeth Winter, die noch im selben Jahr im Kindbett starb. Aus seiner zweiten Ehe mit Anne Catherine Jost (†1768) stammte der Sohn 

      (a) Pierre (*ca. 1757, 1816, Schneider), verheiratet 1784 mit Anne Marie Albrecht (1827). Von dessen Söhnen hatte

      (I) François (1789-1865) möglicherweise Nachkommen aus seiner Ehe mit Madeleine Kieffer; sicher fortgesetzt wird die Linie durch die beiden Brüder Jean und Jean Michel:

      (II) Jean (1786-1842) hatte aus seiner ersten Ehe mit Elisabeth Weber (1813) die Kinder Barbe (*1814), Catherine (*1815), François (*1817), Eve (*1818) und Georges (*1820), aus einer zweiten Ehe mit Christine Berwick (1823) die Kinder Jean (*1824), Madeleine (*1829) und Michel (*1831); Nachkommen sind mir nur für den Sohn (IIa) François (1817-1869) bekannt, nämlich aus einer Ehe mit Barbe Albrecht (1841) neben den Töchter Anne (*1843), Barbe (*1849), Elisabeth (*1851), Catherine (*1856) und Marie Anne (*1858) die Söhne (A) Michel, 1845-1899, verh. 1885 mit Catherine Goldite, mit u.a. den Söhnen (A1) Jean, *1888, und (A2) Michel, *1892; (B) Jean, *1854, verh. 1886 mit seiner Cousine zweiten Grades Marguerite Harter, mit der Tochter Catherine (*1890,
      †Creutzwald 1971) und den Söhnen (B1) Pierre (*1888, verh. 1920 mit Anne Goldite), (B2) Eugène (*1895, †St. Avold 1974), (B3) François (1897-1957) und (B4) Jean (*1899, †Vic-sur-Seille 1964); (C) Mathieu, 1843-1892, verh. mit Julienne Christine Mayer, mit den drei Töchtern Catherine (*1882), Marie (*1886) und Eugénie (*1888); und (D) François (*1846);

      (III) Jean Michel (1791-1850) hatte aus seiner Ehe (1817) mit Eve Albrecht zahlreiche Kinder, nämlich neben den Töchtern Marguerite (1819-1896), Barbe (1821-1886), Madeleine (1823-1881), Marie Anne (1828-1898), Catherine (*1840, verh. 1866 mit Jacques Becker) und Eve (1842-1869) die Söhne (IIIa) Michel (*1833,
      1855 in Maslak/Istanbul), (IIIb) Pierre (*1836), (IIIc) Jean (*1838), (IIId) François (1830-1886, verh. 1868 mit Elisabeth Albrecht, mit dem Sohn François, *1869, verh. 1900 mit Catherine Aubertin, und der Enkelin Catherine Marguerite, *1900) und (IIIe) Georges (1825-1865, verh. 1854 mit Elisabeth Albrecht, mit den Töchtern Marguerite, *1855, verh. 1886 mit Jean Harter, s.o., und Madeleine, 1860-1884, sowie dem Sohn (A) Pierre, *1858 Lussac-les-Châteaux / Vienne 1939, verh. 1885 mit Catherine Weber, mit den Töchtern Marie Marguerite, *1887, verh. 1919 mit Jean Nicolas Jäger, Catherine, 1889-1960, verh. 1911 mit Jean Valentin Jäger, und Suzanne Melanie, *1891, sowie den Söhnen (A1) Jean, 1885-1951, verh. 1919 mit Marie Aubertin und 1939 mit Marie Müller, und (A2) Victor, *1893, verh. 1922 mit Marie Fetique.

  4. François (1688-1775, Schuster) heiratete 1739 in Tetingen Elisabeth Spier (†1766); Kinder aus dieser Ehe sind bislang nicht bekannt, aber vermutlich vorhanden.

(III) Zweite Linie Harter (Zweite Tetingener Linie)

(C) Simon Harter (*vor 1648, †nach 1711, Weber) hatte aus seiner Ehe mit Marguerite Magras (1685) die Töchter Anne Barbe (*1672, verh. 1690 mit Pierre Frantz) und Anne Catherine (1680-1739, verh. 1704 mit Jacques Jung) sowie die Söhne Jean Philippe (1679-1739) und Jean (*vor 1684). Aus einer zweiten Ehe (1685) mit Eve Weinberg / Weinbourg entstammten die Töchter Marie (*1688, verh. mit Jean Georges Dentz) und Anne Marie (*1691, verh. mit François Jäger).

  1. Jean Philippe (1679-1739, Weber) heiratete Claudine Weinberg / Weinbourg. Aus dieser Ehe gingen hervor: die Töchter Suzanne (1710-1793, verh. 1. 1743 mit Jean Georges Balthazard, 2. 1750 mit Nicolas Welsch), Marguerite (1713-1781, verh. 1751 mit Christophe Richard), Anne Marguerite (1720-1791), Madeleine (1723-1789, verh. 1745 mit Clément Socquet oder Laquez) und Anne Catherine (1728-1755, verh. 1751 mit Michel Streehl), sowie der Sohn
     
      >1 Jean Michel (1719-1796), verh. 1742 mit Marie Wilhelm. Er setzte den Zweig mit vier Söhnen fort:

      (a) Martin (1743-1830, Weber, verh. 1777 mit Madeleine Klein), der wiederum zwei Söhne hatte, nämlich
      (I) Nicolas (1782-1852, Weber, verh. 1. 1818 mit Marie Bott, 2. 1825 mit Gertrude Wagner), mit den Kindern aus erster Ehe: Elisabeth, 1818-1882, verh. 1856 mit Pierre Magra, und den zwei wohl früh verstorbenen Söhnen Jacques (*1819) und Jean Nicolas (1821); sowie aus zweiter Ehe dem kinderlos gebliebenen Sohn Pierre, 1829-1893; sowie
      (II) Louis (1784-1850, Weber), aus dessen Ehe (1813) mit Jeanne Wagner / Charon mir keine Nachkommen bekannt sind;

      (b) Jean (1752-1868, Weber, verh. 1779 mit Catherine Oswald), dessen sechs Kinder alle früh sterben;

      (c) Christophe (1755-1789, verh. 1785 mit Jeanne Wagner / Charon), dessen Sohn (I) Michel (1786-1854, Schuster) aus seiner Ehe (1808) mit Catherine Scheck sechs erwachsene Kinder hat, nämlich die Töchter Catherine (1821-1843, Jeanne (*1823, verh. 1845 mit Christophe Laval) und Marianne Madeleine (1825-1854, verh. 1853 mit Philippe Antoine) sowie die Söhne
      (Ia) Jacques (1809-1885, Schuster), verh. 1834 mit Marguerite Kindel, mit dem Sohn Nicolas Jacques (1841-1906, Schuster), verh. 1879 mit Anne Marie Richert, und dem Enkel Nicolas Jacques (1885-1964), verh. 1914 mit Marie Anne Ismert;
      (Ib) Pierre (1811-1833); und
      (Ic) Jean Pierre (1821-1902), verh. 1. 1858 mit Anne Houvert, 2. 1875 mit Mathilde Schmitt;

      (d) Jean Michel (ca. 1758-1804, Schneider, verh. 1797 mit Marguerite Merten), dessen Nachkommen, sofern vorhanden, ich nicht kenne.


  2. Jean (*1684, †vor 1737, Weber) hatte aus seiner Ehe mit Christine Bohn die Tochter Marguerite (1714-1779, verh. mit Jean Michel Zech).

(IV) Zweite Linie Hartard (Niederfillen) mit Speziallinien Harter

(D) Charles Hartard (*vor 1648, †1728), der Gründer des zweiten Lothringer Zweiges, kann vielleicht als weiterer Sohn Pierres I. und somit als Bruder von Philippe, Jean François, Simon (A-C) und Adam betrachtet werden. Charles hatte aus seiner Ehe mit Elisabeth Kolt (Colte) mindestens neun Kinder, darunter neben der Tochter Marie (1681-1757, verh. mit Dominique Schneider) acht Söhne: Claude (1668-1736), Nicolas (*um 1673, †1763), Jean I. (1675-1745), Mathias (1684-1766), Mangin (*um 1687, †1774), Jacques (*1670), François (1683-1745) und Dominique (*um 1684, †1774).

  1. Die Linie des Claude (1668-1736, verh. mit Marguerite Hennequin) verläuft weiter über den Sohn
     
      >1 Mathias (1711-1743, verh. mit Jeanne Mohr) und den Enkel

      (a) François (1736-1816).

  2. Der Zweig des Nicolas (*um 1673, †1763, Hufschmied, verh. 1. mit Anne Borderau, 2. mit Cathérine Minger) setzte sich fort mit den Söhnen 

      >1 François (aus erster Ehe, 1718-1781, Hufschmied, verh. mit Madeleine Mangenot), von dessen drei Söhnen

      (a) François (*1765, verh. mit Elisabeth Dory),

      (b) Mathias (*1768, verh. mit Jeanne Albert) und

      (c) Jean (1764-1840, verh. mit Marie Anne Schneider) der letztere die Familie mit einem Sohn (I) François (1796-1831, Hufschmied, verh. mit Marguerite Fosse), dem Enkel (Ia) François Eugène (*1828, verh. mit Anne Boor / Bauer) und dem Urenkel Prosper Eugène Jean (*1855, verh. 1. mit Marie Catherine Wilhelm, 2. mit Catherine Eléonore Poinsignon) weiterführte; und

      >2 Jacques (aus zweiter Ehe, 1732-1817, Hufschmied, verh. 1. mit Agnès Wilhelm, 2. mit Cathérine Nicolas), der drei Töchter hinterließ.

  3. Jean I. (1675-1745, verh. mit Marie Martine Charon = Wagner) hatte neben den Töchtern Catherine (*1702, verh. 1. 1722 mit Jean Nicolas Bidel, 2. 1723 mit Jean Nicolas Klein [?]), Marie (1711-1780, verh. 1. 1744 mit Jacques Becker, 2. 1762 mit Jean Petri), Marguerite (1716-1772, verh. 1735 mit Guillaume Lallemand) und Madeleine (1720-1806, verh. 1. 1770 mit Mathias Géronimus, 2. mit Michel Knauff) den Sohn

      >1 Jean II. Hartard / Harter (1717-1785), der im Jahr 1778 Bürgermeister von Fletringen (Flétrange) und, wie sein Vater, Hufschmied von Beruf war. Aus der Ehe mit Catherine Marcus hatte dieser den Sohn

      (a) Jean Nicolas (1748-1817, verh. mit Barbe Reimeringer), der ebenfalls Hufschmied war. 

  4. Mathias (1684-1766, verh. mit Françoise Zimmermann) hatte neben einer Tochter Christine (1739-1784, verh. mit Jean Auburtin) einen Sohn 

      >1 Martin oder Mathias (1737-1786, verh. mit Catherine Leonard), der zwei Töchter hinterließ.

  5. Mangin (*um 1687, †1774, verh. mit Anne Marie Klein) hinterließ eine Tochter Anne (*vor 1743, verh. mit Charles Odet).  

  6. Jacques (*1670, verh. mit Marie Minger) pflanzte seinen Ast bis in die Gegenwart fort: über den Sohn 

      >1 Mathias (*vor 1718, †1789, verh. 1. mit Marie Charron = Wagner, 2. mit Anne Hennequin), den Enkel

      (a) Jean (aus zweiter Ehe, 1760-1837, Weber, verh. mit Marguerite Senger / Seignert), den Urenkel (I) Mathias (1793-1867, Weber, verh. mit Marie Anne Andre), den Ururenkel (Ia) Jacques (1824-1898, Weber und Polizeisergeant, verh. mit Thérèse Dory) und dann über dessen Kinder (A) Eugène (1857-1898, Weber und Gastwirt, verh. 1892 mit Marie Anne Birhans, mit einem 1895 geborenen und 1918 verstorbenen Sohn (A1) Victor), (B) François (1859-1944, verh. mit Anne Eugénie Broville, mit dem Sohn (B1) Jean Louis Joseph, *1899,
      †Metz 1984, verh. 1926 mit Jeanne Marie Clémentine Meaux, und dem Enkel Jean, verh. mit Huguette Soubrouillard, mit einer Tochter Chantal), sowie (C) Victor (*1865, Müller, verh. mit Marie Dervint, mit dem Sohn (C1) Ernest Joseph, *1899, †Pont-à-Mousson 1984, verh. mit Marie Stoffel, und den Enkeln Marie-Thérèse, Pierre, René und Yvonne).

  7. François (1683-1745, verh. mit Jeanne Lecomte) hinterließ eine Tochter Marie (1724-1790, verh. mit Michel Becker) und einen Sohn 

      >1 Simon (*vor 1731, verh. 1781 mit Suzanne Hautbois), der wohl den Familiennamen Harter führte.

  8. Die Nachfahren Dominiques (*um 1684, †1774, verh. mit Marie Klein) führen ebenfalls den Namen Harter. Es sind dies die Tochter Anne (verh. mit Antoine Guillaume) und die Söhne
     
      >1 Philippe (†1754),
     
      >2 Nicolas (verh. mit Catherine Bisette) sowie

      >3 Jean (*um 1728, †1805, verh. mit Catherine Lambinet) mit den Söhnen

      (a) George L'Ainé (*um 1756) und

      (b) Jean (1758-1816, verh. mit Marguerite Jutz), von denen Jean die Linie mit einem gleichnamigen Sohn (I) Jean (1792-1874, verh. mit Madeleine Thomassin) und Enkel (Ia) Jean (1829-1910, verh. mit Suzanne Obis) sowie dem Urenkel (A) Etienne (*1870, verh. mit Madeleine Anderbourg) fortsetzte;

      >4 Christophe (1729-1794, verh. mit Marguerite Guillaume), von dessen Kindern

      (a) Jean (1752-1814) mit Marie Homburger,

      (b) Nicolas (*um 1753) mit Madeleine Caudy verheiratet war; schließlich

      >6 Georges (*um 1736, †1816, verh. mit Catherine Fousse), von dem aus der Zweig über den Sohn

      (a) Jean (1773-1835, verh. mit Marguerite Jung), den Enkel (I) Georges (*1797, verh. mit Françoise Reitz), den Urenkel (Ia) Antoine (1828-1894, verh. mit Marguerite Vingtans) und dessen zwei Söhne (A) Jean (*1850) und (B) Pierre (1854-1923, verh. mit Adélaїde Ferdinande Lemaire) weiterläuft.

(V) Linie Harter (Bettange)

In Bettange und Gomelange, zwei benachbarten Ortschaften nördlich von Varize, besteht eine Linie Harter, für die bislang kein Anschluss an einen der übrigen Zweige gefunden werden konnte. Sie beginnt mit einem noch vor 1700 geborenen

  1. Louis Harter (* Bettange), der angesichts der Lebensdaten seines Sohnes zur Enkelgeneration des Lothringer Stammvaters Pierre I. gehören muss. Er hatte aus seiner Ehe mit Elisabeth Fousse einen Sohn
     
      >1 Jean (*um 1717, Gomelange 1777), verheiratet 1740 Barbe Nennig. Die Kinder dieser Ehe sind die Töchter Barbe (1742-1801, verh. 1766 mit Jean Jacques Hamen) und Anne Marguerite (1747-1828, verh. 1. 1767 mit Simon Dicop, 2. 1781 mit Philippe Dicop) sowie die Söhne

      (a) Jean Nicolas (*1748), verh. 1776 mit Anne Gros (keine Nachkommen bekannt), und

      (b) Jean (1755-1821). Jean hatte aus seiner 1801 geschlossenen zweiten Ehe mit Anne Barbe Houby die Töchter Anne Catherine (*1801, verh. 1820 mit Pierre Laglace) und Suzanne (*1805). Einer ersten Ehe (1778) mit Barbe Petit waren eine
      1788 geborene und 1810 mit Augustin Deprette verheiratete Tochter Catherine sowie die folgenden Söhne entsprossen:

      (I) Christophe (*1779), verh. 1804 mit Anne Catherine Hestroffer, ohne mir bekannte Nachkommen,

      (II) Pierre (*Gomelange 1780, Dalstein 1857), verh. 1. in Dalstein mit Marie Anne Schwartz (1800), 2. 1808 ebd. mit Madeleine Schwartz, der möglicherweise Nachkommen in Dalstein hat,

      (III) Jacques (1793-1851), verh. 1. 1812 mit Anne Marie Nennig (†1825), 2. 1828 mit Anne Bausserois, ohne mir bekannte Nachkommen, und

      (IV) Jean Nicolas (1796-1848), verh. 1821 mit Anne Marguerite Lang, der die Linie mit einer Tochter Suzanne (1823-1878, verh. 1852 mit Nicolas Nennig) und zwei Söhnen in Gomelange fortsetzte: (VIIa) Jacques (*1827), verh. 1854 mit Barbe Klein, und (VIIb) Nicolas (1829-1893), verh. mit Anne Catherine Barre. Nachkommen der beiden Söhne sind mir nicht bekannt.

Dieser Zweig der Familie ist noch in Gomelange ansässig. Im Mai 2011 starb hier im Alter von 87 Jahren Georges Harter, verh. mit Mathilde Kieffer, der die Kinder Marie-Marguerite, Monique, Thérèse, Joseph und Véronique sowie zahlreiche Enkel hinterließ.

Verstreute Familienangehörige in Lothringen

Zu den Hartard aus Varize sind vermutlich auch zu stellen: Jean (Johannes) Baptist Hartard aus Varize, der 1789/90 in Mainz, 1793 in Würzburg studierte; sowie in neuerer Zeit Louis Hartard, 1947-1983 Bürgermeister von Vaudoncourt (bei Varize), und Théophile Hartard, 1955-1975 Bürgermeister von Loutremange (bei Varize).

Nicht näher zuzuordnen sind der Priester Jean (Johannes) Hartard, Sohn des Claude Hartard aus Ottonville (um 1790), und ein Pfarrer Jean Hartard in Queuleu (bei Metz, um 1900).  

Zu den Harter aus der ersten Tetingener Linie (und zwar zum Jean-Pierrschen oder zum Nicolaschen Ast) gehören vermutlich auch Jean Harter, um 1800 Pfarrer zu Lachambre (bei St. Avold), ein Abbé Harter, 1882-1886 Pfarrer von Raville, und François Harter, 1977-2001 Bürgermeister von St. Avold.

Hierher oder zu den Harter aus dem zweiten Lothringer Zweig sind noch zu zählen: 

Eugène Harter, 1919 Bürgermeister von Kriechingen (Créhange), und Albert Harter, seit 1977 (gewählt bis 2014) Bürgermeister von Launsdorf (Launstroff, im französisch-deutsch- luxemburgischen Dreiländereck Lothringens).

Louis Harter (*Montigny-lès-Metz 1. Juli 1910), Ingenieur und Geschäftsmann, zuerst beim Schuhhersteller Bata in der Tschechoslowakei, dann in Lyon. Er gründete 1945 die Société d`études et de réalisation (S.E.R.), der er als Präsident und Generaldirektor vorstand; dem Päpstlichen Gregoriusorden gehörte er als Komturritter an.

Paul Nicolas Félicien Harter (*1897 in Ückingen/Uckange, bei Diedenhofen, †1970 in Forbach), Ingenieur bei den Mines de la Sarre (Saarbergwerken) und Politiker. Er wurde 1935 (nach einer anderen Quelle im Oktober 1934) als Mitglied der lothringischen Zentrumspartei URL (Union républicaine lorraine) Bürgermeister von Forbach (Mosel); hier gründete er gemeinsam mit anderen Mitgliedern der URL die Christlich-Nationale Fortschrittspartei, deren Wirkungskreis aber auf den Kanton Forbach beschränkt blieb. 1936 wurde er für die URL zum Abgeordneten der französischen Nationalversammlung gewählt (als Parteikollege des späteren französischen Außenministers Robert Schuman) und schloss sich den Indépendants d'action populaire an, einer Gruppierung von 16 christsozialen Deputierten aus Lothringen und dem Elsass. In seinem Heimatdépartement Moselle wurde er Vorstandsmitglied des christlich-nationalkonservativen Front lorrain. Als entschiedener Gegner separatistischer Tendenzen in Lothringen und angesichts des Einmarsches deutscher Truppen in Frankreich (Wieviorka S. 56) stimmte er im Juli 1940 mit der Mehrheit der Nationalversammlung für die Übertragung weitreichender politischer Vollmachten an den Marschall Pétain. Im November 1940 wurde er von den deutschen Besatzern aus Lothringen ausgewiesen und seines Besitzes für verlustig erklärt (ebd. S. 167); er flüchtete nach Angoulême, wo er die Jahre bis 1945 verbrachte. Nach der Befreiung Frankreichs kehrte er nach Forbach zurück, verfehlte aber bei den Kommunalwahlen 1945 ein Mandat und wurde nicht mehr politisch aktiv (vgl. Colas, Kieffer S. 288f. und Wieviorka | Artikel in der französischen Wikipedia).

Vielleicht gehören hierher auch noch: Jules-Achille Harter, *Châtillon-sur-Saône in den lothringischen Vogesen, zwischen 1873 und 1893 Lehrer in Neufchâteau, Nancy, Pont-a-Mousson, Remirecourt, Montluçon, Chambéry, La-Roche-sur-Yon, Chartres, Marseille, St-Brieuc, Agen und Douai; Louis Harter, *1785 in Kaltenhausen (Kaltenhouse) im Elsass, dort 1816 verheiratet mit Madeleine Cursandi, 1843-1848 Bürgermeister seines Heimatortes, in den Napoleonischen Kriegen 1807-1815 Brigadier im 12. Regiment der Jäger zu Pferde, Ritter der Ehrenlegion und Träger der Sankt-Helena-Medaille; Georges Harter, seit 2001 Bürgermeister von Alteckendorf bei Hagenau im Elsass; sowie schließlich ein

Charles Harter, Chefinspekteur der französischen Eisenbahn in Tonkin (Vietnam), aus dessen Ehe mit Marie Nghïêm ein Sohn Eugène Louis (*15.2.1902) hervorging. Dieser war als promovierter Jurist bei den französischen Bahnverwaltungen in Indochina, Madagaskar, Kamerun und Niger tätig, später als Chefingenieur der französischen Übersee-Eisenbahnen (Chemins de Fer de la France d`Outre-Mer), Ritter der Ehrenlegion und des Königlichen Ordens von Kambodscha. Mit Georgette Silvestre (Heirat 1923) hatte er die Söhne Michel, Georges und Jean-Claude (Dr. med. dent 1947), von denen letzterer seit 1957 in Paris ansässig war und 1976 Professor an der Zahnärztlichen Fakultät der Universität Paris VII wurde.

Nicht zuzuordnen ist Blanche Hartert, 1927 Aktivistin der kommunistisch geprägten Gewerkschaft Confédération générale du travail unitaire.


Paul Harter (1897-1970), Bürgermeister von Forbach und Abgeordneter der französischen Nationalversammlung

Hartard in England, Südafrika und Australien

Aus einer Pariser Linie der Familie stammt Leonard Hartard (wohl der Sohn von Jean Victor Hartard und Julie Anastasie Mery), der in der Mitte des Jahrhunderts nach London auswanderte und dort 1893 starb. Er hinterließ die Kinder Elizabeth, William, Alfred Victor, Leon Victor, Anastasie Teresa und Frederick Percival, deren Nachkommen bis heute in London, Essex, Sussex, Surrey, Bedfordshire und Pembrokeshire zuhause sind.

Weitere Familien Hartard, die vielleicht auf die englische Linie zurückgehen, finden sich in Australien (Sydney) und Südafrika (Johannesburg).  

Hartard in Chile

Mit Émile (Emilio) Hartard-Marichal, dessen Eltern seit 1859 in der Metzer rue des Roches das Hotel zum Goldenen Krebs (à l’Ecrevisse d’or) betrieben, beginnt schließlich der chilenische Ast der Familie. Émile ließ sich nach seiner Ankunft in Chile 1897 zunächst im Norden des Landes nieder, in Ovalle, wo er die konsularische Vertretung seines Heimatlandes Frankreichs übernahm. Seiner Ehe mit der Französin Maria Gier entstammten die Söhne Alberto, Emilio, Carlos, der sich in Antofagasta der Salpeterindustrie widmete, Mauricio, Oberst der Kavallerie und 1923 Gründungsdirektor der chilenischen Reitervereinigung, und Enrique, dessen Sohn aus der Ehe mit Amelia Gonzales, Maximiliano, in den 1940er-Jahren Direktor des chilenischen Fußball-Erstligisten Club Colo Colo war. Die zahlreiche Nachkommenschaft der Brüder lebt heute hauptsächlich in Santiago und Antofagasta, zum Teil in Mexiko und Venezuela.


Der Artikel zur Familiengeschichte als PDF-Dokument:

Hartert und Harter in der Trierer Gegend

Nachkommen des Pierre I. Hartard (†1677) aus Varize (Lothringen), zusammengestellt von Marcel Morhain

Nachkommen des Pierre I. Hartard (leicht abweichend von der ersten Liste), zusammengestellt von Dominique Martin

Nachkommen des Charles Hartard (*um 1650) aus Basse-Vigneulles (Lothringen), zusammengestellt von Marcel Morhain


Literatur und Quellen (Auswahl):

Archivo Biográfico de España, Portugal e Iberoamérica, II
Karl Arendt: Porträt-Gallerie hervorragender Persönlichkeiten aus der Geschichte des Luxemburger Landes von ihren Anfängen bis zur Neuzeit. Luxemburg 1904, S. 211
Benedikt Caspar: Das Erzbistum Trier im Zeitalter der Glaubensspaltung bis zur Verkündigung des Tridentinums in Trier im Jahre 1569. Aschendorff 1966
Jean-François Colas: Les droites nationales en Lorraine dans les années 1930 : acteurs, organisations, réseaux, Diss. Université de Paris X-Nanterre, 2002
André Gain: Liste des émigrés, déportés et condamnés pour cause révolutionnaire du département de la Moselle. Bd. 1/1, Metz 1925, S. 560f.
Jean Kieffer: Paul Harter, in Jean El Gammal (Hg.): Les parlementaires lorrains de la IIIe république, Metz 2006
Klaus Loetsch: Zwischen vielen Stühlen. Geschichte des Protestantismus in Luxemburg. In: Forum 254, März 2006, Luxemburg, S. 33-40
Jakob Marx
: Geschichte des Erzstifts Trier, d. i. der Stadt Trier und des Trier. Landes, als Churfürstenthum und als Erzdiöcese, von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1816, 2. Abtheilung, 1. Band, Trier 1860
Matrikeln der Universitäten Freiburg, Köln und Würzburg
Hanno Müller (Bearb.): Familienbuch Butzbach. Bd. 1, Butzbach 2003
Edouard Oster: Nos noms de famille au 17e siècle. In: Jules Mersch (Hg.): Biographie Nationale du Pays de Luxembourg depuis ses origines jusqu'a nos jours. Luxemburg 1965
Olivier Wieviorka: Les orphelins de la république. Destinées des députés et sénateurs français (1940-1945), Paris 2001